Baustelle I

Kaum haben wir das alte Schuljahr abgeschlossen, werden auch wir in der Schule von der „größten nationalen Aufgabe nach der Wiedervereinigung“ (Angela Merkel) geradezu überrollt: In Alfeld und Umgebung sind inzwischen einige Flüchtlingsfamilien untergebracht, deren schulpflichtige Kinder an den örtlichen Schulen aufgenommen werden sollen. Dies tun wir gerne und freuen uns über den Zugang ausländischer Schülerinnen und Schüler, die unser Schulleben bereichern und eine Chance auf einen erfolgreichen Schulbesuch erhalten sollen. Allerdings sprechen die meisten kein Deutsch und können somit noch nicht am Regelunterricht teilnehmen. Daher sind wir schon in den Ferien tätig geworden und haben mit Unterstützung der Landesschulbehörde eine Stelle für eine Sprachlehrkraft zugewiesen bekommen, die allerdings bisher noch nicht besetzt werden konnte. Wir hoffen, in diesen Tagen eine entsprechend ausgebildete Lehrkraft einstellen zu können, um eine Sprachlernklasse einrichten zu können. Zwar sind bisher nur wenige Kinder von Asylsuchenden am Gymnasium angemeldet, die Sprachlernklasse würde allerdings auch Schülerinnen und Schüler der Schulrat-Habermalz-Schule und der Carl-Benscheid-Realschule aufnehmen. Schülerinnen und Schüler in dieser Klasse lernen zu Beginn hauptsächlich Deutsch und werden Schritt für Schritt in den Fachunterricht integriert. Das Ziel ist, dass die Kinder und Jugendlichen nach einem Jahr die deutsche Sprache so gut beherrschen, dass sie am Regelunterricht teilnehmen können.

Vorläufig haben wir drei weiterführenden Schulen aus „Bordmitteln“ Deutsch-Förderunterricht eingerichtet, der von Lehrkräften aller drei Schulformen in den Räumen der Schulrat-Habermalz-Schule gegeben wird. Somit können wir übergangsweise die nicht Deutsch sprechenden Kinder sofort beschulen, bis die Sprachlernklasse ihren Betrieb aufnimmt.

 

Baustelle II

Seit den Sommerferien wird unsere Sporthalle saniert und bekommt einen neuen Bodenbelag. Hierzu mussten der alte Boden komplett entfernt, eine neuer Aufbau aufgebracht und mit einem Sportbelag versehen werden. Gleichzeitig wird die Halle neu gestrichen und mit einem neuen, normgerechten Prallschutz versehen. Der bis zu den Herbstferien angepeilte Zeitplan kann nach jetzigem Stand eingehalten werden.

In gleicher Weise werden die Umkleideräume saniert, wobei sich ein größerer Zeitbedarf abzeichnet, da der Dachaufbau vollständig neu gestaltet werden muss. Ob diese Baustelle bis zu den Herbstferien abgeschlossen ist, bleibt abzuwarten. Wir haben die Sport-Situation daher übergangsweise so gelöst, dass neben dem Sportplatz die kleine Halle und der Anbau für Sportunterricht zur Verfügung stehen. Hierfür mussten leider auch zwei Klassenräume als Umkleideräume umgewidmet werden, sodass einige Lerngruppen die Räume wechseln und so ihre Klassenräume erst später beziehen können.

 

Innenausbau

Neben der oben erwähnten Sprachlehrkraft haben wir im neuen Schuljahr enormen Zuwachs an Lehrkräften zu verzeichnen, sodass die Unterrichtsversorgung durchaus passabel ist und wir nur in Mangelfächern wenig kürzen mussten. Vier Kolleginnen und Kollegen haben die Schule verlassen und wurden in den Ruhestand verabschiedet, neun sind hinzugekommen, zuzüglich zweier Referendare. Vor allem die Fächer Mathematik, Deutsch, Englisch, Spanisch, Erdkunde, Physik und Chemie sind verstärkt worden. Damit sind wir für dieses und die folgenden Schuljahre gut aufgestellt und können besonders in der Sekundarstufe II ein breites Angebot vorhalten.

Gleichzeitig freuen wir uns an dieser Stelle auch auf Seiten der Schülerschaft über knapp 140 neue Schülerinnen und Schüler im fünften Jahrgang, die es uns ermöglicht haben, wieder fünf Klassen einrichten zu können.

Auch der Ganztag hat hinzugewonnen, das Angebot ist reichhaltig wie nie zuvor und die Anwahlen belegen eindrucksvoll, dass unsere Schülerinnen und Schüler dieses Angebot gerne annehmen.

Als weitere gute Nachricht ist festzuhalten, dass das Kultusministerium die Stunde Mehrarbeit für die Kolleginnen und Kollegen an Gymnasien zurückgenommen hat, sodass das Aussetzen der Klassenfahrten ebenfalls zurückgenommen wurde: In diesem Schuljahr und auch zukünftig werden viele Kolleginnen und Kollegen wieder auf Fahrt gehen, zu diesem Zweck haben wir für dieses Schuljahr eine weitere Woche im zweiten Halbjahr ausgewiesen, in der die Möglichkeit dazu besteht.

In diesem Sinne gehen auch einige Kollegen auf große Fahrt und wollen den Russlandaustausch wiederbeleben: Frau Günschmann, Herr Holzberg und ich werden in dieser Woche nach Novgorod aufbrechen, um den Kontakt zur Novoskul herzustellen und für das kommende Schuljahr einen Schüleraustausch zu vereinbaren. Als erfahrener Kollege mit etlichen durchgeführten Austauschfahrten hat Herr Holzberg die gesamte Planung übernommen und so dürfen wir hoffen, mit einer Schulpartnerschaft im Reisegepäck wieder in Alfeld einzutreffen und unseren Schülerinnen und Schülern einen spannenden und lehrreichen Austausch anbieten zu können.

In diesem Sinne freue ich mich mit Ihnen auf ein ereignisreiches Schuljahr,

Ihr Michael Strohmeyer

Fluch und Segen der neuen Medien

Die meisten von uns werden inzwischen ein Smartphone besitzen und dessen Möglichkeiten ausgiebig nutzen. Dabei stehen immer weniger das klassische Telefonieren als vielmehr die ständige Erreichbarkeit und die Möglichkeit, Fotos und Dateien zu übermitteln im Vordergrund. Eine dieser Möglichkeiten ist der kostenlose Nachrichtendienst WhatsApp, den viele von uns, unter anderem auch ich, ausgiebig nutzen. Nicht nur die Möglichkeit der Zweier-Kommunikation, sondern gerade die des Gruppen-Chat ist bestechend und erleichtert den Austausch enorm. Aber gerade die letztgenannte Form der Kommunikation birgt ebenso Risiken und Gefahren, denen sich viele nicht bewusst sind. Zum einen bestätigt man bei der Anmeldung bei WhatsApp, dass man mindestens 16 Jahre alt ist. Viele der Nutzer sind dies jedoch nicht, schon viele Fünftklässler sind bei WhatsApp angemeldet. Hier wird vorausgesetzt, dass die Erziehungsberechtigten von der Anmeldung Kenntnis genommen, diese gebilligt haben und eine gewisse Kontrolle über die von ihren Kindern verschickten Nachrichten ausüben. Dass dies nicht immer möglich ist und wir unsere Kinder an dieser Stelle durch nachlassende Kontrolle zur Selbstständigkeit und selbst verantworteten Nutzung erziehen, ist der eine wichtige Aspekt der Medienerziehung. Was aber, wenn´s schief läuft? Wenn in einem Gruppen-Chat Einzelne ausgeschlossen, beleidigt oder regelrecht „gemobbt“ werden. Auch wenn man dem Begriff des Mobbing eine inflationäre und nicht immer angemessene Verwendung unterstellen muss, werden hier dennoch oftmals Grenzen überschritten, die zu Verletzungen Einzelner führen. Die sich, da sie oftmals ausgeschlossen sind, nicht wehren können. Die wiederholt angegriffen werden. Die dann mit einem unwohlen Gefühl zur Schule kommen und sich hier gegebenenfalls auch unkontrolliert zur Wehr setzen.

Auch wenn an dieser Stelle mit einem Privatgerät im außerschulischen Bereich gearbeitet wird, sind wir als Schule dennoch immer betroffen, da die über WhatsApp eingerichteten Gruppen überwiegend im schulischen Kontext stehen und die betroffenen Kinder zumeist in ihrer Rolle als Schüler betroffen sind.

Was können wir tun?
Zuallererst schauen wir nicht weg, sondern reagieren und gehen Vorwürfen nach. Wir führen Gespräche mit ALLEN Betroffenen, um aufzuklären und zu sensibilisieren. Wir binden die Eltern in die Kommunikation sofort mit ein und betreiben ein gemeinsames, vom Elternhaus unterstütztes Vorgehen. Aber: Wir haben auch feststellen müssen, dass ein nachträgliches Reagieren oftmals für die direkt Betroffenen nicht hilfreich genug ist, da Verletzungen im Vorfeld stattgefunden haben, die mit Entschuldigungen alleine kaum auszugleichen sind.

Daher werden in diesem Schuljahr am Gymnasium acht Medienscouts aus den Reihen der Schüler/innen und zwei Kolleginnen ausgebildet, um frühzeitig agieren und präventiv tätig werden zu können. Weiterhin sind für den besonders betroffenen sechsten Jahrgang im Rahmen des Gesundheitstages Workshops geplant, in denen man lernt, wie sensibel man mit WhatsApp umgehen kann und wo die Gefahren liegen, für beide Seiten. Denn eines ist auch wichtig: Wir wollen und werden niemanden kriminalisieren oder stigmatisieren! Es handelt sich überwiegend um Kinder, denen die Gefahren nicht bewusst sind und die vieles, was sie geschrieben haben, nicht so meinen. Aber: Das geschriebene Wort tut besonders weh, weil es wiederholt gelesen werden kann. Man kann es nicht überhören, wie eine verbale Entgleisung, es ist fixiert und gespeichert. Und es ersetzt nicht die reale Kommunikation, Auge in Auge, bei der Mimik, Gestik und Stimmlage wichtige Begleiter sind, um eine Nachricht korrekt „rüberzubringen“ und richtig entschlüsseln zu können.

Wir haben gute Hoffnung, mit der zukünftigen Prävention im Vorfeld Erfolg zu haben und setzen auf das Verständnis und die Unterstützung der Eltern, denn Medienerziehung kann an dieser Stelle nur gemeinsam gelingen.

 

In dieser Hoffnung, Ihr Michael Strohmeyer

Wertevolle Schule

Europaschule

Förderung von Begabungen

Ökoprofit

 Freiwilligendienste im Sport

Schule ohne Rassismus

Gesund Leben Lernen

Big Band

Ganztagsschule

Preisträgerschule Geschichtswettbewerb

Schulsanitätsdienst

Die Recken