Es tut sich was in Niedersachsen.

Inzwischen gibt es genauere Informationen, wie die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren (G 9) gestaltet werden könnte. Der entsprechende Anhörungsentwurf wird im November beraten und zum neuen Schuljahr den Landtag passiert haben.

Nach jetzigem Stand wird in der Sekundarstufe I (5.-10. Klasse) die Wochenstundenzahl auf 30 begrenzt werden, ebenso in der Einführungsphase, dann Jahrgang 11. Die basalen Fächer wie Deutsch, Mathematik und die erste Fremdsprache sollen gestärkt werden, dazu müssten allerdings andere Fächer Stunden abgeben. Bei der Berechnung der Anzahl der zu erteilenden Fachstunden wird übrigens, da es weit verbreitet ist, das Doppelstundenmodell der Schulen zu Grunde gelegt.

Von Vorteil wird sein, dass es in den Jahrgängen 5 und 6 jeweils eine Verfügungsstunde und in den Jahrgängen 5 – 10 insgesamt 12 Förderstunden geben soll. Ebenso soll, nach Möglichkeit der jeweiligen Schule, Informatik in die Stundentafel eingebaut werden. Informatik könnte dann im Jahrgang 11 eine Naturwissenschaft ersetzen. In der 11. Klasse soll zukünftig die Studien- und Berufswahlorientierung mit einer zusätzlichen Stunde verstärkt werden.

 

Spürbare Entlastung wird es für Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe II geben, also den Jahrgängen 12 und 13. Zwar bleibt die Anzahl der Prüfungsfächer bei fünf bestehen, und deren jeweilige Wochenstundenzahl wird sich von vier auf fünf Stunden erhöhen. Doch alle anderen Fächer werden auf drei bzw. zwei Stunden (Sport, Seminarfach) begrenzt. Auch in der Oberstufe wird die verpflichtende Wochenstundenzahl reduziert und soll 32 Stunden nicht überschreiten. Zudem werden die für das Abitur einzubringenden Kurse von zurzeit 36 auf wahrscheinlich 32 reduziert, was wiederum eine geänderte Durchschnittsnotenberechnung zur Folge haben wird. Positiv zu vermerken ist der geplante Erhalt des Seminarfaches, welches zeitweilig auf der Kippe stand.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die geplanten Änderungen in weiten Teilen sinnvoll sind, weil sie dort ankommen, wo sie notwendig sind: bei den Schülerinnen und Schülern. Inwieweit sich daraus auch spürbare Entlastungen für das Lehrerkollegium ergeben, wird zu prüfen sein.

Es tut sich was am Gymnasium Alfeld.

Die Rückkehr zum „alten“ G9 wird uns an der Schule Verantwortliche nicht vor allzu große Herausforderungen stellen, auch wenn alle Kerncurricula und schulinternen Stoffverteilungspläne wieder einmal anzupassen sind. Die Erhöhung der Wochenstundenzahl für alle Kolleginnen und Kollegen am Gymnasium wird allerdings dazu führen, dass im jetzigen Schuljahr bis auf wenige Ausnahmen keine Klassenfahrten geplant werden. Hier verhält sich das Kollegium des Gymnasiums Alfeld mit den Hildesheimer Gymnasien solidarisch, die ebenso handeln. Auch wenn ich als Schulleiter diese Empfehlung der Personalversammlung auf der einen Seite bedauere, weil Klassenfahrten das I-Tüpfelchen unseres Berufes und für die Klassengemeinschaft sinnvoll sind, muss man anerkennen, dass diese Entscheidung auf einem breiten Konsens im Kollegium basiert und aus Sicht vieler die einzige Möglichkeit zu sein scheint, sich gegen die Arbeitszeiterhöhung zur Wehr zu setzen. Außerdem muss man wissen, dass auch bisher keine Kollegin und kein Kollege verpflichtet werden konnte, eine solche Fahrt zu planen und zu begleiten. Das Schulgesetz ist an dieser Stelle eindeutig und überlässt diese Entscheidung bewusst der pädagogischen Verantwortung des Einzelnen.

Es bleibt also insgesamt zu hoffen, dass durch die Umsetzung der Schulgesetznovelle letztendlich doch auch für die Kolleginnen und Kollegen Entlastungen entstehen, die zu einer Befriedung der jetzigen nicht zufriedenstellenden Situation führen.

Michael Strohmeyer


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