Wer Latein lernt, lernt nicht nur Latein
Wer Latein lernt, lernt eine andere, fremde Kultur kennen, die Fragen, die uns auch heute noch beschäftigen, anders gelöst hat. Hier geht es z.B. um solche Fragen: Wie gelang es den Römern, viele fremde Völker in ihre Kultur zu integrieren, ohne dass es zu nennenswerten Problemen in der antiken Gesellschaft kam? Wie konnten die Römer Städte als Lebensräume planen und ausgestalten, so dass sie einen hohen Hygiene- und Lebensstandard boten, also lebenswert im besten Sinne waren?
Als Schlüssel zu diesen Fragen dient uns die antike Sprache. Diese zu lernen ist aber nicht schwieriger, als eine moderne Fremdsprache zu lernen. In vielen Aspekten ist es sogar leichter. Rechtschreibung und Aussprache sind völlig problemlos, da die Unterrichtssprache Deutsch ist. Wie in den modernen Fremdsprachen müssen aber auch hier Vokabeln und Grammatik gelernt werden. Da diese aber nicht über eine aktive Sprachvermittlung -Latein stellt ja nicht die Unterrichtssprache dar-, trainiert werden können, geschieht das hier über regelmäßige Tests in Form von Vokabel- und Grammatiktests. Diese bieten gerade auch „stilleren“ Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, gute mdl. Leistungen zu erreichen.
Latein ist eine fächerübergreifende Sprache
Während es bei Englisch, Russisch, Französisch und Spanisch von Beginn an darauf ankommt, die Sprache aktiv in Wort und Schrift zu gebrauchen, zu üben, werden in der lateinischen Sprache die Texte übersetzt und in den Zusammenhängen verstanden. Das Übersetzen beschränkt sich im Anfangsunterricht inhaltlich auf altersgerechte, den Schülerinnen und Schülern aus ihrem Lebensumfeld bekannte Situationen, anhand derer sie das antike Leben z.B. in der Familie, in der Stadt, aber auch in den Provinzen kennenlernen können.
Die logische Struktur der Sprache, die dem Deutschen in vielerlei Hinsicht ähnlich ist, bietet ein sicheres Fundament, das zeigt, wie Sprache funktioniert. Gleichzeitig schult die Auseinandersetzung mit dem Text das abstrakte und analytische Denken, die Genauigkeit, die Konzentration und das intelligente Ordnen und Systematisieren von Informationen.
Latein ist intellektuelles Training
Jeder lateinische Text ist ein kleines, aber mit relevanten Strategien lösbares Rätsel, da die Funktion der einzelnen Wörter in einem Satz durch ihre Endungen bestimmt wird. Genaues Analysieren und Zuordnen führen zur richtigen Lösung.
Unterrichtsinhalte
Am Gymnasium Alfeld kann mit Latein als zweiter Fremdsprache in der 6. Klasse begonnen und der Lateinunterricht am Ende der 13. Klasse mit dem Großen Latinum abgeschlossen werden. Der Unterricht gliedert sich in drei Phasen:
- SCHULBUCHPHASE
Die Grundlagen der lateinischen Sprache erlernt man am Gymnasium Alfeld mit dem Schulbuch Cursus A. Inhaltlich enthält jede Lektion einen interessanten und altersgerechten Themenbereich aus der antiken Welt und dem Weiterwirken der Antike in Europa.
- ÜBERGANGSLEKTÜRE / "LEICHTERE" ORIGINALLEKTÜRE
In der 9. Klasse rücken Texte in den Vordergrund, die nur noch leicht von den lateinischen Originaltexten abweichen. In dieser Phase wird die Kenntnis der Grammatik und Vokabeln vertieft und noch ein wenig erweitert.
Mit dem Ende der 10. Klasse und der Note "ausreichend" in Latein wird im Zusammenhang mit dem Abiturzeugnis das kleine Latinum erworben.
Wird am Ende der 10. Klasse der Lateinunterricht mit der Note "ausreichend" abgeschlossen, erwirbt man im Zusammenhang mit dem Abitur das Latinum.
- ORIGINALLEKTÜRE
In der Oberstufe wird ein wechselnder Lektürekanon gelesen, dessen Inhalt niedersachsenweit vorgegeben ist. Bei insgesamt ausreichender Leistung in allen Halbjahren erwirbt man im Zusammenhang mit dem Abitur das Große Latinum
Für den Abiturjahrgang sind die im Folgenden angeführten Leitthemen verbindlich:
https://www.nibis.de/zentralabitur_1395
Die Operatoren für das Fach Latein finden Sie unter folgendem Link:
https://nibis.de/nli1/gohrgs/operatoren/operatoren_ab_2013/LaAbi2013Operatoren.pdf