Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und die Schulpolitik wartet mit einigen Schlagzeilen auf, die belegen, dass sich Einiges bewegt. Die Richtungen, die vorgegeben werden, müssen dabei wohlwollend, aber auch kritisch betrachtet werden. Dies gilt im Besonderen für Verlautbarungen aus der Presse oder von Verbänden, die gerne für eigene Klientel-Politik genutzt werden. Zum Glück ist die Internetpräsenz des Kultusministeriums ebenso lückenlos und gibt detailliert Aufschluss über zukünftige Linien der Bildungspolitik in Niedersachsen (http://www.mk.niedersachsen.de).

Der Minister hat dankenswerter Weise anerkannt, dass die Abiturkorrektur an Gymnasien „zeitintensiv“ ist und eine „große Herausforderung“ darstellt. Zwecks effektiver Entlastung ist deshalb ein Austausch von Abiturarbeiten, zwischen einzelnen Schulen – in einzelnen Fächern, für 2019 ausgesetzt. Dieser Schritt ist sehr zu begrüßen, verhindert er doch wirkungsvoll einen zusätzlichen organisatorischen Aufwand, der zudem zu nicht unerheblichen Mehrkosten führt. Auch die Idee, Kolleginnen und Kollegen für die Korrekturtätigkeit freizustellen, ist ein sinnvoller, wenn auch kein neuer Vorschlag. Schon immer haben Schulleitungen eigenständig entschieden, in Einzelfällen besonders belasteten Kolleginnen oder Kollegen einen Korrekturtag einzuräumen, wohlwissend, dass auch dieser nur einen Tropfen auf den heißen Stein darstellt. Denn: Eine Erstkorrektur nur EINER Schülerarbeit nimmt schnell einen Umfang von sechs Stunden an. Bei einem durchschnittlichen Kurs von 20 Schüler*innen kann man sich ausrechnen, wie hoch die Gesamtbelastung ausfällt (geschätzte 120 Stunden), die neben dem Alltagsgeschäft nachts und am Wochenende zu bewältigen ist. Dass der normale Kursunterricht des Abiturjahrgangs, vier Stunden, in dieser Zeit ausfällt, vermag da nur wenig Belastung auszugleichen.

Eine Entlastung ist an dieser Stelle also nicht nur wünschenswert, sie ist notwendig und längst überfällig. Dies hat der Minister anerkannt und Korrekturtage in die Diskussion eingebracht. „Lehrkräfte mit Korrekturen im schriftlichen Abitur können dann zukünftig von ihren Schulleitungen für die Korrekturtätigkeit freigestellt werden“ (MK). Sollten diese Korrekturtage wirklich im notwendigen Umfang zugestanden werden, darf man allerdings nicht in die Versuchung geraten, den dann ausfallenden Unterricht vollständig den anderen Kolleginnen und Kollegen aufbürden zu wollen. Denn erstens ist die Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen selbst in Korrekturen gebunden, oder übernimmt ein Korreferat, und es ist zweitens stundenplantechnisch oftmals gar nicht möglich, sie in unbesetzten Unterricht zu verplanen. Hier muss also eine andere Lösung gefunden werden, die weder zulasten der Korrigierenden ausfällt noch auf dem Rücken der Schüler/innen ausgetragen wird. Man denke nur an die Erteilung von Zeugnisnoten, die in die gleicher Zeitspanne fällt. Sollen diese vorher feststehen? Soll der oder die Übernehmende die Abschlusszensuren erteilen? Was wäre mit noch zu schreibenden Klassenarbeiten oder Klausuren? Man ist geneigt, hier eine „Mogelpackung“ zu wittern, die den schwarzen Peter wiederum den Schulleitungen zuschiebt. Diese hätten nämlich über zusätzlichen Unterrichtseinsatz oder Unterrichtsausfall zu entscheiden und diese Entscheidung vor Kollegium und Elternschaft zu vertreten.

Dies muss man entschieden ablehnen. Hier muss das Ministerium klare Vorgaben machen, wie Entlastung geschaffen werden kann, ohne dass zu viel Unterricht in vom Abitur nicht betroffenen Lerngruppen ausfällt und ohne dass eine unzumutbare Mehrbelastung von Lehrkräften, „die im Abiturjahrgang freigestellt werden und keine Abiturprüfungen haben“ (MK), entsteht.

Die Vorweihnachtszeit bleibt also spannend.

Schon in wenigen Tagen werden am 13. und 14. Dezember unsere beiden Weihnachtskonzerte gegeben, die Sankt Nicolai wieder vollständig mit Musikbegeisterten füllen werden. Und nebenbei ist es uns gelungen, alle drei ausgeschriebenen Stellen zu besetzen und wir werden sogar eine weitere Beförderungsstelle A 14 im Januar ausschreiben dürfen.

Somit kann das Jahr 2018 für das Gymnasium Alfeld ganz zufriedenstellend ausklingen und wir blicken gespannt auf 2019. Vor allem auf das, was uns die Kultuspolitik an Neuem bringen wird.

Im Namen der Schulleitung wünsche ich der Schulgemeinschaft ein frohes und friedliches Weihnachtsfest und uns allen, dass unsere Wünsche für das neue Jahr mindestens ein klein wenig in Erfüllung gehen.

Ihr Michael Strohmeyer

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die letzte Gesamtkonferenz hat die Beschlüsse des Schulvorstandes zum Fahrtenkonzept und der Nutzung digitaler Endgeräte mit wenigen Änderungen bestätigt, sodass sie Einzug in die Schulordnung erhalten werden. Die Schulordnung wird zudem an weiteren Stellen Änderungen erfahren, da auch der Datenschutz und andere neue rechtliche Vorgaben eingearbeitet werden müssen. Auch dies sind wiederum in erster Instanz Aufgaben für den Schulvorstand am Gymnasium Alfeld, die nicht in einer Sitzung zu lösen sein werden und in die die Gesamtkonferenz zwecks Herstellung des Benehmens zeitnah eingebunden wird.

Die Arbeitsergebnisse der SchiLf (Schulinterne Lehrerfortbildung) am 15.10.2018 bieten für die Weiterarbeit in kleinen Gruppen eine gute Grundlage und sie werden auch dem Eltern- und Schülerrat zugehen. Auch diese beiden Gremien sind grundsätzlich aufgerufen, nach Möglichkeit während der nächsten SchiLf oder auch bis zu dieser in den einzelnen Arbeitsgruppen mitzuarbeiten und ihre Ideen einzubringen. Am 04.02.2019 ist während der nächsten SchiLf Gelegenheit, an diesen Themen weiterzuarbeiten für die Fraktion der Lehrer/innen steht zusätzlich die Erstellung der schulischen Curricula für die Qualifikationsphase nach G9 auf dem Plan.

Die Umstellung auf G9 wird auch eine spürbare Erweiterung des Konzepts zur Beruflichen Orientierung (BO) zur Folge haben. Zukünftig sollen unserer Schüler/innen bis einschließlich der Klasse 11 (Einführungsphase) mindestens 25 Tage beruflicher Orientierung nutzen, um eine sichere Berufswahl treffen zu können. Zu diesen 25 Tagen zählen das Praktikum in Jahrgang 11 und die Teilnahme am Zukunftstag, weitere Bausteine und Angebote werden sich anschließen.

25 Tage außerhalb von Schule klingt erst einmal nach verordnetem Unterrichtsausfall und mag die Befürworter von 100%igem Regelunterricht auf den Plan rufen, vor allem, wenn man berücksichtigt, dass die Abiturergebnisse in basalen Fächern wie Mathematik und Deutsch in den letzten Jahren in Niedersachsen einen Abwärtstrend erfahren haben und grundsätzlich möglichst wenig Unterricht ausfallen sollte.

Die Anzahl von 25 Tagen relativiert sich allerdings, wenn man sie auf die betroffenen Jahrgänge 7-11 bezieht und das vorgeschriebene Praktikum berücksichtigt. Letztendlich bleiben also noch 10 weitere Tage, die in den o.g. Jahrgängen sinnvoll eingesetzt werden müssen, rechnerisch also zwei pro Schuljahr. Eine weit größere Aufgabe wird die Umsetzung eines, wiederum vorgeschriebenen, Kompetenzfeststellungsverfahrens im Rahmen der Beruflichen Orientierung sein. Wir haben in diesem Umfeld vor einem Jahr in einem Pilotprojekt den gesamten Jahrgang 9 durch die Stiftung Bildung Handwerk (SBH) geschult und verfügen somit immerhin über hinreichende, durchaus positive Erfahrungen. An Real-, Haupt- und Oberschulen ist dieses Verfahren übrigens schon seit Jahren implementiert – und das bei einer Schulzeit, die nach Klasse 10 endet! Wir können und sollten also mehr gespannt als pessimistisch die Erweiterung des BO-Konzeptes am Gymnasium betrachten und dieses kreativ mit den anderen weiterführenden Schulen, Betrieben und Firmen in unserem Einzugsgebiet ausgestalten. 

Das Kultusministerium steuert dem oben genannten Abwärtstrend in einigen Abiturfächern übrigens durch zwei wirksame Maßnahmen entgegen. Zum einen sind die basalen Fächer wie Mathematik und Deutsch mit einem größeren Stundenkontingent in der Stundentafel verankert worden. Zum anderen werden besonders Gymnasien umfassend mit weiteren Stellen versorgt. So durften auch wir im aktuellen Einstellungsverfahren drei Stellen ausschreiben und werden diese in den nächsten Tagen besetzen. Damit wird es uns gelingen, die besonders benötigten Fächer wie Mathematik, Musik und Werte und Normen für das neue Halbjahr zu stärken und uns langfristig für die Umstellung auf G9 zu wappnen.

In diesem Sinne,

Ihr Michael Strohmeyer

Wertevolle Schule

Europaschule

Förderung von Begabungen

Ökoprofit

 Freiwilligendienste im Sport

Schule ohne Rassismus

Gesund Leben Lernen

Big Band

Ganztagsschule

Preisträgerschule Geschichtswettbewerb

Schulsanitätsdienst

Die Recken