Liebe Schulgemeinschaft,

mit diversen organisatorischen Umstellungen haben wir den Wechsel in das zweite Halbjahr vollzogen und sehen einem Beginn desselben hoffnungsvoll entgegen.

In Berücksichtigung des Pandemiegeschehens und als Vorsichtsmaßnahme wurden alle Zeugnisse in einer Entwurfsfassung postalisch verschickt. Das war nicht nur teuer, sondern auch aufwändig. Uns war es aber wichtig, dass jede Schülerin und jeder Schüler zu den Halbjahresferien das Zeugnis in den Händen halten, ohne sich einem weiteren Ansteckungsrisiko auszusetzen, das z.B. durch die Anreise per Bus oder durch Kontakte im Gebäude entstanden wäre. Wir haben diese missliche Lage ganz gut gemeistert und hoffen dennoch, nicht noch einmal so agieren zu müssen.

Denn auch die Kommunikation im Vorfeld musste überwiegend digital erfolgen: Noten wurden telefonisch oder per E-Mail mitgeteilt, Warnungen wurden entsprechend vorbereitet und kommuniziert. Trotz wohlwollender Beurteilung waren diese nicht gänzlich zu vermeiden und müssen aus rechtlichen Gründen auch zum Halbjahr erfolgen.

Unklar bleibt weiterhin, wie sich das Szenario ab dem 14.02.2021 für uns Schulen entwickeln wird, ob wir in weiteren Jahrgängen wieder mindestens in den vierzehntägigen Präsenzunterricht zurückkehren können oder ob der Distanzunterricht für die meisten erhalten bleibt. Es scheint nach neusten Verlautbarungen allerdings eine Verlängerung des jetzigen Szenarios und des Lockdowns immer wahrscheinlicher zu werden.

Dennoch müssen alle Äußerungen dazu zum jetzigen Zeitpunkt spekulativ bleiben, auch wenn man konstatieren muss, dass alle inzwischen die Präsenzbeschulung mehr als herbeisehnen. Nicht nur, dass der direkte Kontakt zur Lehrkraft respektive den Schüler*innen fehlt, der Distanzunterricht ist zudem erheblich aufwändiger. Aufwändiger zu planen, aufwändiger durchzuführen und für die Schüler*innen vor allen Dingen aufwändiger in der Bewältigung der Aufgaben.

Gleiches gilt für unsere Kommunikation mit der „Außenwelt“, unserem Einzugsbereich und unseren zukünftigen Schülerinnen und Schüler. Alle größeren Informationsveranstaltungen werden auf digitale Formate verlegt, Materialien digital überarbeitet und als Video zur Verfügung gestellt. Das ist ebenfalls aufwändig, aber zu bewältigen.

Mehr Sorge macht uns die Kommunikation in die andere Richtung, nämlich zu uns. Werden uns individuelle Rückfragen ebenfalls auf kurzem Weg erreichen, wie dies in einer öffentlichen Veranstaltung möglich ist? Oder stellt das digitale Format eine Hemmschwelle dar, weil man sich schriftlich und grammatikalisch korrekt ausdrücken muss? Erreicht man den richtigen Ansprechpartner oder schickt man seine Anfrage sicherheitshalber gleich an die Schulleitung?

Wir versuchen, auf diese Fragen mit unseren digitalen Informationen immer auch gleich eine Antwort zu geben und alle zur direkten Kontaktaufnahme zu ermutigen.

Nur so können eine zielführende Beratung sichergestellt und Missverständnisse vermieden werden.

Wir werden dieses Prozedere weiterhin als eine Zwischenlösung akzeptieren, als einen Übergang in ein hoffentlich bald sich änderndes Szenario.

Immerhin konnten inzwischen unsere Personalbedürfnisse für das zweite Halbjahr gelöst werden: Zwei Vertretungslehrkräfte werden zu uns stoßen, weiterhin zwei pädagogische Mitarbeiter, die uns im schulischen Alltag unterstützen werden. Auch für diese Kolleginnen und Kollegen wird der Einstieg spannend, wenn man seine Klientel erst einmal nur virtuell erreichen kann.

Wie immer werden Sie weitere Hinweise zu aktuellen Planungen und das kommende Halbjahr in wenigen Tagen im neuen gymfo lesen können und wir hoffen sehr, dass diese Informationen dann auch für einen längeren Zeitraum Bestand haben werden.

Wir wissen allerdings noch nicht, wie das gymfo im Szenario C zu Ihnen gelangt! Da wir nicht schon wieder immense Portokosten investieren können, werden wir es in einer digitalen Version per IServ verschicken und später über die Schülerinnen und Schüler gedruckt verteilen.

Wir wünschen uns sehr, dass wir bis zum Sommer noch ein paar schöne Dinge im Schulalltag werden verwirklichen können, unsere Abi-Entlassung und auch den Abi-Ball in gewohntem Format begehen dürfen und nicht auf Ersatzlösungen ausweichen müssen.

Verdient haben wir es alle.

Ihr Michael Strohmeyer