Liebe Leserinnen und Leser,

der Monat Mai ist üblicherweise einer der arbeitsreicheren, da dieser noch vollkommen dem Abitur gewidmet ist. Der zweite Teil der schriftlichen Prüfungen hat begonnen und mit einer Woche Verschnaufpause schließen sich die mündlichen Prüfungen direkt an, gefolgt von einigen Nachschreibprüfungen. Dies ist kein unüblicher Vorgang, auch wenn die Korrekturfristen in diesem Jahr für einige Fächer mit umfangreichen Prüfungsgruppen wie z.B. Englisch oder Mathematik extrem kurz sind und daher von der Behörde Korrekturtage eingeräumt wurden. Diese nutzen wir auch, um den engen Terminplan wenigstens punktuell zu entlasten.

Spannend wird es auch spätestens in der zweiten Maiwoche, wenn die Anmeldungen für die neuen fünften Klassen beginnen und wichtige Weichen für das kommende Schuljahr gestellt werden: Wie viele Klassen werden wir bilden können, werden die Profilklassen angewählt? Wie wird das bilinguale Angebot für Jahrgang 7 aus den sechsten Klassen nachgefragt? Und auch in der Oberstufe sind wir gespannt auf die Anwahlen der Seminarfächer, die die Wahl für die neue Oberstufe komplettieren.

Eines ist jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt sicher: Wir werden nicht mit weiteren Stellen zum neuen Schuljahr rechnen dürfen, da unsere Unterrichtsversorgung weiterhin gut ist und einige Kolleginnen oder Kollegen zum neuen Schuljahr wieder zu uns zurückkehren. Es ist zwar wiederum mit Abordnungsanfragen an andere Schulen bzw. Schulformen zu rechnen, allerdings weisen die meisten Nachbarschulen ebenfalls eine gute Unterrichtsversorgung auf, sodass wir im kommenden Schuljahr vielleicht einmal wieder über das komplette Kollegium verfügen können.

Der Schulvorstand wird sich ebenfalls noch im Mai mit den wichtigen Themen des Leitbildes sowie der überarbeiteten Schulordnung befassen, sodass wir uns für die weiteren Jahre grundsätzlich und konzeptionell neu aufstellen. Wenn auch der Antrag auf Rezertifizierung als Europaschule in diesem Jahr erfolgreich beschieden wurde, wird unter diesem Schwerpunkt einiges neu zu denken, zu überarbeiten und zu präzisieren sein. Ganz besonders passen in dieses Konzept eher beiläufige Begegnungen wie das  gemeinsame Chorkonzert mit der Lutherschule aus Hannover und der Deutschen Schule aus Madrid. Dies sind sehr ansprechende Aktionen, die aufgrund von persönlichen Beziehungen und auch einmal kurzfristig in unser Jahres-Programm aufgenommen werden und dennoch gerade wegen ihrer scheinbaren Leichtigkeit nachhaltig Wirkung zeigen. Vielleicht bahnen sich hier Kontakte an, die längerfristig belebt werden können und unseren Schülerinnen und Schüler weitergehende Erfahrungen ermöglichen. Sozusagen als I-Tüpfelchen klingt der Mai unter dem Aspekt „Europa“ mit der entsprechenden Wahl zum Europaparlament aus, die in unseren zehnten Klassen im  Fach Politik-Wirtschaft begleitet und durch die Juniorwahl vorbereitet wird. Zwar dürfen die meisten der Schülerinnen und Schüler noch nicht mitwählen, erkennen aber durch die tatsächlichen Abweichungen vom realen Wahlergebnis, und der zu erwartenden geringen Wahlbeteiligung, die Bedeutsamkeit des eigenen politischen Engagements.

Michael Strohmeyer