Auch beim diesjährigen 26. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten hat das Gymnasium Alfeld wieder sehr erfolgreich abgeschnitten, denn zwei Schüler sind mit ihren Beiträgen zum Thema „So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch“ jeweils mit einem Landespreis ausgezeichnet worden.

Die 12-jährige Jette Wagener erhielt den mit 250 Euro dotierten Landespreis für ihren eindrucksvollen und emotional berührenden Beitrag „‘Lebt wohl meine lieber Kinder und guter Mann‘. Für meine Uroma – eine Jüdin“. Erst Jette war es gelungen, ihre Großmutter und deren Schwester zu Gesprächen zu bewegen und den Leidensweg ihrer jüdischen Urgroßmutter im Nationalsozialismus nachzuzeichnen. Ohne Vorkenntnisse konnte sie so vieles zu ihrer Familiengeschichte herausfinden, was vorher anderen Familienmitgliedern über Jahr¬zehnte nicht gelungen war und was sonst von den Zeitzeugen mit ins Grab genommen worden wäre. Dabei ist es Jettes Arbeit deutlich anzumerken, dass der Nationalsozialismus auch heute noch konkrete Auswirkungen auf die Menschen dieses Landes hat, die dieses Themas nicht überdrüssig sind.

Der zweite Preisträger, Efecan Günes, 15 Jahre alt, hatte bereits vor zwei Jahren einen Landespreis für seine Arbeit über seinen Großvater, den ersten Türken in Alfeld gewonnen. In diesem Jahr überzeugte er die Jury mit einem gut 30-minütigen Film zur revolutionären Geschichte des Gymnasiums. Ausgehend von einem im Schularchiv gefundenen Umschlag mit der Aufschrift „Rebellische Schüler“, beschäftigte er sich intensiv mit der 68er Revolte und ihren Folgen. In seinem mit viel Aufwand recherchierten und gedrehten Filmbeitrag mit dem Titel „Revolution in Alfeld?! Die 68er in einer finsteren Provinz“ ließ Efecan sowohl ehemalige Schüler als auch ehemalige Lehrer zu Wort kommen, so dass ihm ein multiperspektivischer Beitrag über die Schulgeschichte gelungen ist.

Zwar werden Jette und Efecan am 28. August bei der Landespreisverleihung im Niedersächsischen Landtag gemeinsam mit ihren Tutoren, den Geschichtslehrern Dirk Lürssen und Georg Schilf, feierlich geehrt, doch ist für die Landessieger der Wettbewerb damit aber noch nicht zu Ende: Beide Preisträger haben die Chance, auf Bundesebene mit einem von 50 Bundespreisen ausgezeichnet zu werden und eventuell sogar in November zur Verleihung durch den Bundespräsidenten ins Schloss Bellevue nach Berlin eingeladen zu werden.

Insgesamt hatte sich das Gymnasium Alfeld in diesem Jahr mit sechs Beiträgen am Geschichtswettbewerb beteiligt. Mit zwei Landespreisen belegt die Schule in Niedersachsen einen sehr guten zweiten Platz und muss beim Titel „Landesbeste Schule“ nur dem St.-Viti –Gymnasium aus Zeven (zwei Landespreise und drei Förderpreise) den Vortritt lassen.

Unterstützt wurden die Recherchen zum Geschichtswettbewerb auch in diesem Jahr finanziell durch den „Verein der Eltern und Freunde des Gymnasiums Alfeld“.